Paartherapie zielt darauf, partnerschaftliche Konflikte zu verstehen und zu lösen, um mehr Wertschätzung füreinander zu entwickeln.
Sie kann sowohl verlorene Nähe wiederherstellen als auch zur Erkenntnis führen, dass eine Trennung heilsamer wäre. Der Ausgang kann zu Beginn einer Paartherapie nicht festgelegt werden.
Auf der Grundlage unterschiedlicher Erklärungsmodelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Paarkonflikten, wurden verschiedene psychotherapeutische Methoden der Paartherapie entwickelt.
Psychoanalytisch werden die Ursachen der Paarkonflikte in unverarbeiteten frühen Störungen beider Partner vermutet und erforscht.
Liebe und Intimität sind zentrale Antriebskräfte des Menschen und wirken sich sowohl auf die Liebes- als auch Konfliktdynamik von Paaren aus. Kommunikationspsychologische Ansätze in der Paartherapie zielen darauf, gegenseitiges Verstehen und Einfühlen in der verbalen und non-verbalen Kommunikation der Partner zu verbessern.
Die systemische Paartherapie zielt auf eine Transformation von destruktiven Wiederholungsmustern zu wertschätzenderen Umgangsformen in Partnerschaften hin.
Streiten schafft Nähe, aber damit Nähe wertschätzend bleibt, will Streiten gelernt sein.
Der Liebesforscher John Gottman hat in seinem „Ehelabor“ an der Universität von Washington in Seattle Paare bei Auseinandersetzungen beobachtet und Beziehungskiller entdeckt, die er die fünf „apokalyptischen Reiter“ nannte:
- Kritik: Es besteht ein Unterschied zwischen einer verallgemeinernden Kritik und eine konkrete Beschwerde: „Immer lässt du alles rumliegen, du bist so was von faul!“ – oder „Es stört mich, dass deine Socken herumliegen. Kannst du sie bitte wegräumen?“
- Verteidigung: Auf Kritik reagiert man instinktiv mit einer Rechfertigung: „Ja, aber ich arbeite den ganzen Tag und hab nicht die Zeit, ständig aufzuräumen.“ Die Verteidigung ist zwar verständlich, aber sie ist unproduktiv, weil sie den Streit eskalieren lässt.
- Verachtung: Diese krasse Form der Kritik zielt nicht darauf ab, das Verhalten des anderen zu verändern, sondern nur darauf, zu verletzen: „Als ob du wüsstest, was Arbeit ist!“
- Rückzug: „Mauern“ durch schweigen, ausweichen, weggucken, nicht reagieren, aufstehen und den Raum verlassen, lässt den anderen „dumm in die Röhre gucken“. Es ist zutiefst enttäuschend und verletzend. Trägt selten zu einer Einigung bei.
- Machtdemonstration: „Ich kann meine Socken liegen lassen, wo ich will. Ich zahl hier die Miete.“ (Wikipedia)
„Die Demonstration der eigenen Macht wird – auch als Abwehr von Ohnmachtsgefühlen – auf allen Stufen eines Konfliktverlaufs eingesetzt und gelegentlich, so von dem Berliner Wissenschaftsautor Bas Kast, als „fünfter apokalyptischer Reiter“ bezeichnet.
Paartherapeuten bemühen sich in der Regel zunächst, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Partner ihre verschiedenen Bedürfnisse, Ängste und Befürchtungen zum Ausdruck bringen und abklären können. Dies kann der Ausgangspunkt für einen Verständigungs-prozess sein, in dem ein tieferes Verständnis der Partner für die Konfliktdynamik, die eigenen Anteile daran und die Persönlichkeit des jeweils anderen entsteht, so dass im Idealfall eine vertiefte seelische Beziehung mit mehr Flexibilität, Toleranz, Offenheit und Nähe ermöglicht wird. Dieser Prozess kann eine neue Basis für ein Leben miteinander (und nicht gegeneinander) entstehen lassen.“ (Wikipedia)
Ich biete „schulen-übergreifende“ Paartherapie mit verbalen und non-verbalen Methoden an.
Honorar Therapeutisches Paargespräch à 90 – min. 160,-
Bei akuten Paarkonflikten kann eine Sitzung bereits eine Wende ermöglichen. Chronische Paarkonflikte erfordern dagegen längere therapeutische Prozesse: Mehrere Paargespräche werden so terminiert, dass beide Partner ihre neuen Vorsätze in Ruhe umgesetzen können.